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Grußwort des VorsitzendenIm Juni 2020Liebe ALLE, Mitglieder und Freunde der Sri Lanka Kinder-in-Not Kampagne e.V. und Reisefamilien nach Sri Lanka sowie weitere Freunde, 2x Sri Lanka in der Anrede. . . damit bin ich schon gleich beim "Thema". . . , SRI LANKA, die uns alle begeisternde‚ strahlend schöne, königlich leuchtende Insel‘, die uns so am Herzen liegt. Und was machen Corona und das Virus auf unserer Insel? Die meisten von Euch, die diesen Brief erhalten, waren bereits auf der Insel und zehren von guten Erinnerungen; manche möchten gerne wieder hin . . . wann?! So manche/r hat mich entsprechend angerufen oder gemailt, weshalb ich Euch jetzt mal quasi den offiziellen Stand der Coronasituation in Sri Lanka mitteilen möchte. Ich hatte und habe ständigen Kontakt mit der Insel, nachdem ich im Februar noch das große Glück und besondere Vergnügen hatte, mit zwei Gruppen nacheinander die Insel zu bereisen — damals noch ohne jegliche Beeinträchtigung durch das Virus. Wie sieht es also aus? Auf den Punkt gebracht: Auch Sri Lanka wurde im März vom Coronavirus soz. eiskalt erwischt, demzufolge die Insel geschlossen worden ist: Kein Tourst durfte mehr einreisen! Im April und Mai waren die Touristenankünfte jeweils NULL - was es in den zurück- liegenden 50 Jahren noch nie gegeben hat! Die Regierung hat angesichts der deklarierten Corona-Pandemie mit allen Mitteln gegen das Virus angekämpft. Die Regierung von Sri Lanka hat von Anfang an das Virus und die Pandemie ernst genommen und schnell reagiert - mit entsprechenden Schutz- und Hygienevorschriften, mitsamt der Einrichtung von Quarantänestationen und Krankenbetten für Ernstfälle. Offiziell sind 1.991 infizierte Personen registriert (Stand: 24.6.), 11 Menschen sind verstorben, 1.562 Men- schen gelten als geheilt. Im internationalen Vergleich sind das zwar niedrige Zahlen - auch im Vergleich mit Deutschland (Sri Lanka zählt mit 21,5 Millionen Einwohnern etwa ein Viertel der Einwohnerzahl von Deutschland), doch bedeutet das nicht, sich in (falscher) Sicherheit zu wiegen - Vorsicht ist geboten . . . , und sie wird in Sri Lanka praktiziert: im öffentlichen und privaten Leben. Und entsprechend auch von der Bevölkerung umgesetzt (‚Masken‘, Abstand halten etc.). Die Entwicklung seit dem März ist ähnlich verlaufen wie bei uns: im März/April strikte Verbote, so dass das öffentliche Leben zum Erliegen kam, danach Lockerungen, sektoral und Schritt für Schritt. Und gegenwärtig? Lockerungen sind, wie schon gesagt, vorsichtig vorgenommen worden. Die ab der 2. Märzhälfte verhängte strikte, totale Ausgangssperre gilt für die Menschen nicht mehr (jetzt besteht nur noch Ausgangssperre von Mitternacht bis 4 Uhr morgens); damals - im März/ April und bis in den Mai - durfte keiner nach draußen und auf die Straße; das öffentliche Leben war lahmgelegt. Was bedeutete, dass viele Menschen (insbesondere Tagelöhner) ohne jeglichen Verdienst mittellos dastanden und in eine lebensbedrohliche Notlage gerieten. Zahlreiche Hilfskampagnen auf lokaler Ebene wie auch international waren dankenswerterweise gestartet, um wenigstens für das leibliche Wohl armer Familien zu sorgen. Auch mich erreichte ein Hilferuf aus Sri Lanka: Ich startete daraufhin einen spontanen ‚Hilferuf‘ an meine zurückliegenden vier Sri Lanka-Gruppenreisenden, und binnen wenigen Tagen war eine stolze Summe von 5.700 Euro zusammengelegt, womit in Colombo ‚Überlebenspakete‘ und Essensrationen an besonders notleidende und hungernde Menschen in den Slumvierteln von Colombo verteilt werden konnten. Ein herzliches Danke an Euch alle, die Ihr geholfen habt! Der dortige Pfarrer Kingsley bedankte sich mit rührenden Worten: „. . . Ihr Freunde in Deutschland seid wahre, gute Freunde. . . Ihr habt uns nicht im Stich gelassen.“ Überdies war in Sri Lanka, wie mir berichtet wurde, die Nachbarschaftshilfe unter den Menschen besonders ausgeprägt: ‚Wir Sri-Lanker können uns nicht satt essen, wenn wir sehen, dass unsere Nachbarn hungern.‘ So schrieb mir ein lieber Freund. ‚Charity’ (so der besagte Freund, also ‚Wohltätigkeit‘) wird in Sri Lanka groß geschrieben - über die unterschiedlichen Religionen und Volksgruppen hinweg. Nun zum Alltag heute auf Sri Lanka: Dank der vorsichtigen Lockerungen dürfen die Menschen . . . wieder auf die Straße; die Ausgangssperre besteht nur noch zur Nachtzeit. Die Menschen können wieder aufatmen und durchatmen. Für Menschen, die in den Tropen (wie in Sri Lanka) und damit viel mehr draußen als drinnen leben und wohnen, bedeutet eine Ausgangssperre eine unerträgliche Isolation. Nachbarschaftskontakte von Haus zu Haus werden einfach in Sri Lanka viel intensiver gepflegt als zum Beispiel bei uns. Sie bedeuten für die Leute Lebensqualität und Lebensglück. Was dann eine totale Ausgangs- sperre bedeutet, können wir uns kaum vorstellen. Zum Glück ist diese Situation gelockert - und die Menschen dürfen wieder raus - bis zu einer maximalen Gruppengröße von 10 Personen und bei entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen: - - - Mund- und Nasenschutz, Abstand halten) . . .; selber Einkaufen gehen in Supermärkte und Geschäfte (statt von ‚fliegenden Händlern’ beliefert zu werden); beim Betreten - verpflichtend mit Mund-/Nasenschutz - erfolgt eine Temperaturmessung, Desinfektionsmittel stehen bereit; Abstandhalten muss in den Geschäften streng befolgt werden; sich mit Freunden und Nachbarn treffen und gegenseitig besuchen - aber bis maximal 10 Personen; Restaurants können wieder öffnen, müssen aber den Mindestabstand unter den Gästen streng einhalten; kleine Restaurants sind mit Lieferservice aktiv; Hochzeiten und Beerdigungen dürfen wieder stattfinden, bis zu 100 teilnehmende Personen. Die Menschen können aktuell wieder im Lande verreisen und auch die religiösen Stätten und Orte sowie die Nationalparks besuchen; Busse, Eisenbahnen und TukTuks verkehren seit kurzem auch wieder; in den Bussen darf nur eine limitierte Zahl von Fahrgästen im Stehen reisen ! (oft sind Busse in Sri Lanka überfüllt!) Schulen öffnen schrittweise wieder ab 29. Juni (Grundschule: Klassen 1 und 2), 6. Juli Klassen 5, 11 und 13; 20. Juli: Klassen 10 und 12; 27. Juli: Klassen 3, 4, 6-9. . Ebenso sind Universitäten geöffnet, jedoch nur für Examina und Prüfungen (in Medizin bereits ab 15. Juni); überall müssen strenge Corona-Schutzvorkehrungen befolgt werden; Kindergärten bleiben zunächst noch geschlossen - bis wann? Das wie bei uns ebenfalls in Sri Lanka praktizierte online-Home Schooling soll nicht so großen Erfolg gehabt haben, vor allem nicht auf dem Lande! (wegen fehlender IT-Infrastruktur). Kinos werden ab 27. Juni wieder geöffnet sein, und Sportveranstaltungen sollen wahrscheinlich im Verlauf des Juli zugelassen werden. Einheimische können im Lande Urlaub machen; fast alle Hotels, Gästehäuser und die sog. Resthouses sind geöffnet und bieten den Einheimischen Sondertarife für einen Urlaub an. Gottesdienste und religiöse Feiern der verschiedenen Religionen im Lande sind ab dieser Woche wieder erlaubt - unter besonderen Schutzvorkehrungen und strikter Kontrolle bei einer Höchstzahl von Teilnehmern. . . wie bei uns; maximal sind 50 Personen erlaubt. Segensreich für viele Menschen: Armen, mittellosen Familien wurde auf Antrag von der Regierung ein Unterhaltszuschuss in Höhe von 5.000 Rupien (umgerechnet rund 25 Euro) pro Familie für den April und den Mai gezahlt; entsprechende Hinweise dazu liefen über Funk und Fernsehen. Auch wurden wohlhabende Familien im Lande ermutigt, für arme Menschen zu spenden! (Bemerkung von mir: wie viel sind 5.000 Rupien wert? Reis kann man pro Kilo für 100 bis 150 Rupien kaufen; Gemüse, je nach Art, kostet pro Kilo 50-75 Rupien; Fisch pro Kilo bis zu 1.000 Rupien). Nun zur wichtigen Frage: Dürfen/können Ausländer wieder auf die viel zitierte ‚strahlend schöne, königlich leuchtende Insel‘ reisen? Die offizielle Antwort von Seiten der Regierung von Sri Lanka lautet: ‚JA‘ - ab dem 1. August - ABER: mit weitreichenden Auflagen: Gruppenreisende oder Einzelreisende müssen ein online-Visum beantragen und müssen bei der Ankunft/Einreise einen maximal 48 Stunden alten negativen Corona-Test vorweisen sowie eine vorabgebuchte Reise bei einem anerkannten Reiseveranstalter nachweisen, die nur zugelassene und mit entsprechenden Auflagen versehene 4- und 5-Sterne-Hotels beinhalten darf. Ein weiterer Coronatext wird im Flughafen bei Einreise vorgenommen, dann ein nächster Coronatest 5 Tage später und, falls Besucher länger bleiben, jeweils weitere 5 Tage später. - Auch ist ab 1.8. der internationale Flughafen (Bandaranaike International Airport) für den normalen Flugverkehr geöffnet; bislang waren lediglich Rückkehrer-Sonderflüge erlaubt. . . für Srilanker aus dem Ausland. Mein Kommentar zum internationalen Reisen nach Sri Lanka: unter so strengen und restriktiven Auflagen ist ein Reisen NOCH NICHT empfehlenswert, und es gilt abzuwarten, wie die Gesamtentwicklung ist. Also: Geduld, Geduld . . . Nun für die Mitglieder und Freunde der ‚Sri Lanka Kinder-in-Not Kampagne e.V.‘ ein paar Bemerkungen zum Mädchenwaisenhaus in Badulla, das bekanntermaßen unserem Verein besonders am Herzen liegt: Im Februar konnte ich zweimal - mit jeder der beiden von mir geleiteten Reisegruppen - das Heim besuchen. Wir konnten dabei die neuen Duschen einweihen, die neue Heimleiterin kennenlernen, eine Waschmaschine überreichen sowie jedem Mädchen ein Duschtuch schenken - dies alles zur Riesenfreude der Mädchen. Man möge nur einmal bedenken, dass die Mädchen seither zum ersten Mal im Leben warm duschen konnten!!!! Laut Mitteilung aus Badulla geht es den Mädchen gut - auch angesichts von Corona; einige der Mädchen waren vorübergehend, als die Pandemie ausgebrochen war, aus Sorge von Freunden aufgenommen worden. Inzwischen hat sich die Situation normalisiert. Coronabedingt mussten zwei Baumaßnahmen aufgeschoben, aber nicht aufgehoben werden: > die Anlage von Spielgeräten > und die Renovierung der Toiletten. Für beide ‚Projekte‘ sind freundlicherweise Spenden aus dem Kreis der Mitglieder des Vereins bereitgestellt worden; dafür gilt den Spendern ein besonderer Dank! Der Verein möchte sich gerne neben anderen Projekten besonders stark machen für das Mädchenheim in Badulla, um die dort lebenden Mädchen nach dem Schulabschluss gut qualifiziert ‚ins Leben zu entlassen‘. Diesbezüglich gilt der besondere Dank den liebenswerten Patinnen und Paten; gerne würden wir als Verein noch zwei oder drei Patinnen/Paten gewinnen, damit wir dann alle 24 Waisenmädchen des Heims unter der Federführung der Sri Lanka Kinder-in-Not Kampagne hätten. Wo ich nun schon warme, werbende Worte für unseren Verein einbringe, so liegt es mir auch am Herzen, um neue Mitglieder für den Verein zu werben: Der Mitgliedsbeitrag pro Jahr beträgt nur 40 Euro. Dabei ist zu bedenken, dass alle Zuwendungen, also auch der Mitgliedsbeitrag in voller, ungekürzter Höhe den Projekten des Vereins für notleidende Kinder in Sri Lanka zugutekommt. Über den Mitgliedsbeitrag gibt es von Seiten des Vereins eine offizielle Spendenbestätigung - zur Vorlage beim Finanzamt. (Wir sind ein vom Finanzamt anerkannter mildtätiger Verein.) Überlegt also mal, ob . . .! Ihr könnt Euch auch gerne auf unserer Homepage weiter informieren: http://www.srilanka-kinder-in-not.de Ein herzliches srilankisches Ayubowan - mit allen guten Wünschen: bleibt alle gesund! Euer Manfred Vorsitzender der Sri Lanka Kinder-in-Not Kampagne (und Euer Reisefreund) _____________________________________________________________________ Übrigens: . Wo eine Reise nach Sri Lanka aus Corona-Sicherheitsgründen wohl noch etwas auf sich warten lassen muss, da könnt Ihr - von Heimweh und Sehnsucht nach Sri Lanka getrieben - vielleicht ersatzweise einen Blick auf gut 480 Seiten mit meinen serendipitischen Eindrücken aus meinen 50 Jahre langen Reiseerinnerungen werfen: MANFRED DOMRÖS. Zwei Blätter und die Knospe. 99 Reisen ins strahlend schöne, königlich leuchtende Glück. Eine Zeitreise. - Frankfurt (Edition Fischer) 2018, 488 Seiten. ISBN 978-3-86455-738-5 (Hardcover mit Schutzumschlag 26,90 Euro). Das Buch würde sich auch als Geschenk gut eignen! << Jean Paul: ‚Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne.‘ _______________________________________________________________________
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