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Weihnachtsbrief unseres Vereins

26. November 2021

Liebe Mitglieder und verehrte Freunde und Förderer,

als Vorsitzender der ‚Sri Lanka Kinder-in-Not Kampagne e.V.‘ grüße ich sehr herzlich!  Ein uns alle bedrückendes zweites Coronajahr geht zu Ende; zu gerne hätten wir uns vom Thema ‚Corona‘ verabschiedet … und hätten auch reisen, reisen, reisen können… und die Welt stünde wieder offen. Ein Traum? Es ist anders gekommen. Gerade in diesen Tagen erreichen die Inzidenzen Höchstwerte, Tag für Tag…. Wie lange noch?! Masken sind aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken . . . und gegenseitige Rücksichtnahme sollte selbstverständlich sein.

Ich hoffe, dass sie alle gesund geblieben sind. Gleichzeitig hoffe ich, dass Sie Ihren Alltag mit Ihren Lieben zu Ihrer Zufriedenheit und einigermaßen unbeschwert gestalten konnten. Advent und auch bald Weihnachten stehen vor der Tür: Mögen Sie auch Zeit und Muße zur Besinnung und auf einen (Ceylon?-)Tee finden!

Ceylon . . .  Sri Lanka -
wie geht es angesichts von Corona ‚unserer‘ Insel und den Menschen dort UND ‚unseren‘ Kindern?
Auf einen Nenner gebracht: Corona macht dem Land und den Menschen (schwer) zu schaffen. Corona hat das öffentliche und private Leben stark eingeschränkt. Viele Menschen sind in eine kritische und existenzielle Notlage geraten.

Manfred Domrös

Dazu einige nähere Erläuterungen und Einzelheiten.
Seit März 2020 gab es etliche Male einen Lock-Down. Dann wechselten sich  Lockerungen und Lock-Down wieder ab, je nach pandemischer Lage auf der Insel. Am heftigsten schlug sich die Situation in den Städten nieder - Firmen mussten ebenso schließen wie Schulen; Busse, Bahnen und Tuk-Tuks durften nicht verkehren; Geschäfte und Märkte konnten nur einen Notbetrieb wahrnehmen. Im ‚Home-Office‘ konnten nur die wenigsten Menschen arbeiten. Schulen betrieben den Unterricht nach Möglichkeit per ‚Video-Chat und Online, soweit die Voraussetzungen dazu gegeben waren. Viele Menschen standen plötzlich arbeits- und mittellos da; die Regierung konnte auch nicht helfen, denn es gibt keine sozialen Sicherungssysteme in Sri Lanka, wie wir sie kennen.

Wegen verschiedener Lock-Downs in die eigenen Vier Wände ‚verbannt‘ zu sein, war für viele Menschen auch ein schwer zu verkraftender sozialer Lock-Down, da die Menschen es normalerweise angesichts des Tropenklimas gewöhnt sind, ihr Leben im Freien gestalten zu können. Für viele Menschen bedeutet die Terrasse vor ihrem Haus ihr kuscheliges Zuhause. Einen abgeschlossenen Wohnraum wie bei uns als „zu Hause“ zu bezeichnen, wäre undenkbar.

Die Insel befindet sich in einer schweren wirtschaftlichen Krise - das kann man ohne Übertreibung sagen. Der Tourismus als ganz wichtiges wirtschaftliches Standbein liegt seit über eineinhalb Jahren lahm; der Flughafen war geschlossen, der Flugverkehr eingestellt; Hotels wurden geschlossen, die Beschäftigten entlassen; eine ganze Berufsbranche stand und steht mittellos da.

Auch sind die meisten srilankischen Gastarbeiter aus dem Mittleren Osten nach Hause geschickt worden - ohne Ausfallzahlungen. Damit brachen auch die für die srilankische Wirtschaft so wichtigen Devisen aus dem Ausland ein.

Die Lebenshaltungskosten rennen den Menschen förmlich davon. Viele Menschen wissen nicht mehr, wie sie ihren Alltag angesichts der Kostenexplosion der alltäglichen Lebens- und Nahrungsmittel bestreiten können. Dazu nur einige Beispiele für die durchschnittliche Preisentwicklung binnen eines Jahres, zwischen November 2020 und November 2021: Tomaten +135 %, Bohnen +130 %, Karotten +67 %, Lauch +190 %, Kohl +79 %, Kochbananen +135 %.  Der Fischpreis hat sich - je nach Fischart - verdoppelt bis verdreifacht; der Hähnchenpreis verdoppelt.  Die Menschen werden angehalten, statt des knapper und teurer gewordenen Reises (dem Hauptnahrungsmittel!) eher Maniok (bzw. Süsskartoffeln) zu essen. Auch sind die Preise für Milchpulver und für Speiseöl ‚explodiert‘.

Viele Menschen fragen sich, wie es weitergehen soll. Die Unzufriedenheit wächst. Was ist der Grund für die Preisexplosion?  Die Regierung hat die Umstellung auf einen biologischen Landbau propagiert und die Einfuhr von Kunstdünger unterbunden, was zur Folge hat, dass die Ernteerträge erheblich gesunken sind (auch wegen zusätzlicher Missernten durch Unwetter) und die Existenz vieler Bauernbetriebe gefährdet ist.  Letztendlich sind die Marktpreise entsprechend in die Höhe geschnellt.  Viele Menschen können sich nur noch notdürftig über Wasser halten.  Sie hoffen auf bessere Zeiten - nur wie und wann und wer kann ihnen helfen?

Wie ist die Coronasituation im Lande?  Rund Zweidrittel der über 18 Jährigen gilt als doppelt geimpft; Boosterimpfungen haben kürzlich begonnen. Die Inzidenzwerte werden offiziell als relativ ‚niedrig‘ eingestuft. Die Krankenhäuser verfügen über Intensivstationen und -betten, die angeblich auch noch freie Kapazitäten haben. In vielen Fällen wird die einheimische, ayurvedhische Medizin zur Behandlung Corona-Infizierter empfohlen und praktiziert.

Die Regierung hat im Oktober den Lock-Down aufgehoben und versucht, das ‚normale’ alltägliche Leben (z.B. durch Öffnung der Schulen und Geschäfte) zu beleben und setzt insbesondere auf eine Ankurbelung des Tourismus - wegen der ersehnten und dringend benötigten Devisen. Hotels und Restaurants dürfen unter adäquaten Coronabedingungen wieder öffnen; auch sind Rundreisen mit Besuchen der sehenswerten Natur- und Kulturstätten wieder möglich. Die über Monate verbotenen Reisen zwischen den Provinzen sind wieder statthaft und erlaubt.  Geimpfte ausländische Touristen dürfen aktuell ohne Einschränkung nach Sri Lanka reisen.  Die Zahl der ausländischen Besucher ist jedoch minimal; zu groß ist offensichtlich noch die Sorge: ‚Kann man wieder nach Sri Lanka reisen - oder nicht?‘  Sri Lanka ist leider von Normalität in der Tourismusbranche noch  w e i t  entfernt. 

Hoffnungsvolle Zeichen tun sich erwartungsvoll am Horizont auf. Mögen sie ‚unsere‘ Insel hoffentlich bald so wiedererstehen lassen, wie es ihr klangvoller Name verkörpert: die ‚strahlend schöne, königlich leuchtende Insel‘! Viele von Ihnen wünschen sich ein Wiedersehen mit der Insel!

Was machen im Zeichen von Corona die Aktivitäten unserer ‚Sri Lanka Kinder-in-Not Kampagne‘?
Wir haben trotz Corona nach besten Kräften unsere Projekte fortgesetzt. Das ist erfreulich und war nur dank des großen Einsatzes der Leitungskräfte vor Ort möglich. 
Wie Sie wissen, liegt uns als Verein das Mädchenwaisenhaus in Badulla besonders am Herzen. 23 der dort lebenden 24 Mädchen werden dankenswerterweise von Paten über unseren Verein gefördert, was uns besonders freut. Neben den monatlichen Zuwendungen für die Mädchen konnten wir zusätzliche Spendenüberweisungen für das Heim tätigen … dank diverser Zuwendungen unserer Freunde. Dafür danken wir allen Paten und Spendern von ganzem Herzen.

Das Alltagsleben der Mädchen im Heim konnte ordnungsgemäß verlaufen; alle Mädchen sind Gott sei Dank gesund geblieben. Die Heimleiterin achtete streng auf die Einhaltung der Coronaregeln und das Ausgangsverbot. Während des Schul-Lock-Down lief der Unterricht so gut wie möglich weiter, per Video-Chat bzw. Online und übers Telefon. Die Freizeitaktivitäten der Mädchen wurden intensiviert - durch Koch- und Nähkurse, durch Bastelarbeiten, durch gemeinsame Spiele und durch Gartenarbeiten und im angelegten Gemüsefeld, wie mir die Heimleiterin stolz und erfreut berichtete. So herrschte für die Mädchen eine insgesamt fröhliche und unbeschwerte Atmosphäre im Heim, die die im Lande angespannte Corona-situation fast vergessen ließ.

Wir hatten als Verein auch einen Spendenaufruf gestartet, um Kindern von mittellosen, armen Eltern aus den Slumgebieten in Colombo zu helfen, vor allem durch die Bereitstellung von Lebensmittelpaketen. Die eingegangenen Spenden in Höhe von 7.100 EURO sind in voller Höhe an unseren kirchlichen Partner in Colombo weitergeleitet worden, der für eine gerechte und ordnungsgemäße Verteilung von Lebensmitteln gesorgt hatte und noch sorgt. Als Dank gab es viele glückliche und strahlende Gesichter der Kinder … als ob schon Weihnachten wäre.… Auch den Spenderinnen und Spendern dieser besonderen Aktion möchte ich von Herzen danken!


Wie ist unser Verein durch das zweite ‚Krisenjahr‘ 2021 gekommen, das viele Vereine beklagen?
Wir als Sri Lanka Kinder-in-Not Kampagne e.V. sind unseren Mitgliedern, Freunden und Förderern sehr dankbar verbunden, dass Sie alle uns die Treue gehalten haben und durch Ihre Zuwendungen unsere Arbeit zum Segen vieler armer Kinder ermöglicht haben.  Wir als Verein sind unserer Devise treu geblieben, dass jeder gespendete EURO 100 Cent wert ist und in voller Höhe den Kindern in Sri Lanka zugutekommt. Wie Sie wissen, verzichten wir als Verein auf aufwendige Werbekorrespondenz. Unsere komplette Leitung und Verwaltung geschieht ehrenamtlich. Unsere Hilfe und Aufmerksamkeit gilt ausschließlich den Kindern in Sri Lanka, denn Kinder sind unsere Zukunft. 
So wünschen wir uns auch mit Ihrer tatkräftigen Unterstützung den erfolgreichen Fortgang unserer Arbeiten - hoffentlich bald in einer corona-unbelasteten Zeit, bei uns im eigenen Land wie auch in Sri Lanka.
Bleiben Sie uns bitte weiterhin treu und gewogen, auch im Neuen Jahr, das für Sie ein friedvolles und gesegnetes sein möge!

Zunächst aber möge Ihnen ein ruhiges und friedvolles Weihnachts- und Christfest 2021- mit viel Freude im Kreis Ihrer Lieben beschieden sein.

Das wünsche ich Ihnen im Namen des Vorstands von ganzem Herzen, und: Bleiben Sie negativ, mit Blick auf Corona,

Ihr


gez. Manfred Domrös
Vorsitzender der
‚Sri Lanka Kinder-in-Not Kampagne e.V.‘
E-Mail: prof.domroes@t-online.de
Kirschblütenweg 16 . 55127 Mainz

Anmerkung:
Alle Zuwendungsbestätigungen (für Ihre Steuererklärung) werden unaufgefordert im Laufe des Januars 2022 verschickt werden. Alle Zuwendungen sind steuerlich absetzbar.

 

 

Spendenkonto

Spardabank Südwest
IBAN: DE34550905000004138090
BIC: GENODEF1S01


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